Mit meiner Liebe zu diesem ganz speziellen Stein führe ich das Erbe meiner Tante Edeltraud fort“, erzählt Niki. „Wenn sie mal Abstand gewinnen wollte vom Alltag, nutzte sie jede freie Minute, um hierher zu gehen.“ Und dann schweigt er. Lässt den Film, der gerade in seinem Kopf abläuft, bis zum Ende abspulen. Um nach einer ganzen Weile zu sagen: „Jeden Winkel auf dem Höhlenweg habe ich mit meiner Tante kennengelernt. Jetzt führe ich selber unternehmungslustige Gäste dorthin.“ Dass Niki ehrenamtlich bei der Bergrettung arbeitet, vermittelt Sicherheit. „Allein der Weg, egal ob man vom Tauferberg Rundweg abzweigt oder auf kürzester Strecke vom Forstweg direkt zum Stein aufsteigt, ist ein ganz besonderes Erlebnis.“ Stimmt!
Dann lässt er mich teilhaben an einer besonders amüsanten Szene seines Films, der noch immer in Endlosschleife durch Nikis Herz und Hirn spult: „Früher ist auch meine Oma immer in die Beeren gegangen, die rund um den Stein wachsen: Heidelbeeren und Granten, wie wir in Österreich die Preiselbeeren nennen. Ich habe die Oma an eine Stelle gebracht, wo sie besonders üppig wachsen und ihr für alle Fälle ein Handy gegeben. Ich selber bin zum Stein hinaufgelaufen, um ihr von oben beim Pflücken zuzuschauen. Dann habe ich sie angerufen und gesagt: „Ich habe das Gefühl, dass der Eimer erst halbvoll ist, wieso machst du jetzt schon eine Pause?“ In dem Glauben, dass ich längst wieder zu Hause sei, fragte meine Oma erstaunt: ,Woher weißt du das?‘ ,Das spüre ich‘, antwortete ich und ließ sie für einen Moment in dem Glauben, dass ich über magische Kräfte verfüge“.