Der Weg ist das Ziel - auf dem Bergmahderweg passt der leicht inflationäre Spruch. Denn Hermann Falkner bezeichnet die gesamte Strecke von Niederthai bis zur Brücke, die auf die andere Seite zum Larstighof führt, als seinen Lieblingsplatz. Gesäumt von traumhaften Aussichtspunkten führt der gut gewartete Forstweg mit den vielen Ruhebänken immer oberhalb vom Horlachbach entlang, im gleichnamigen Tal. Hermann muss nicht weit gehen, sein Naturerlebnis beginnt fast vor der Haustür. Voll starker Bilder, gespickt mit Geschichten, die für jeden Niederthaier eine große Bedeutung haben. Wie die imposanten Felsen, die in den 60er-Jahren abzubrechen drohten, so dass ein Teil der Bewohner vom Weiler Sennhof ausgesiedelt werden musste. Oder die Weilerwiese „Hoamig Lehn“, eine Sturzbahn für die Lawine, die in schneereichen Wintern abgeht, aber das Dorf nicht gefährden kann.
Von der leicht erhöhten Perspektive lässt sich gut erkennen, dass Niederthai früher mal ein See war. An einer Wildfütterung kommen wir vorbei und genießen zwischen den bewaldeten Teilstücken immer wieder den Blick auf die Ötztaler und Stubaier Alpen.