„Der Rundweg Stuibenfall ist mein Sport- und mein Lieblingsplatz“, sagt Dominique Gigon. Der Franzose hatte sich 1992 in Erika Falkner – die spätere Wirtin vom Gasthof Stuibenfall – verliebt und in den Wasserfall. Auf der alten Niederthaier Fahrstraße hören wir nur das Rauschen des Horlachbachs, der sich erst weiter unten in eine kraftvolle Kaskade verwandelt. Am Ende eines Waldsteigs erwartet uns die schwarze Madonna in der Rattal- Kapelle. Eine Kostbarkeit, die niemand entdeckt, der nur den direkten Zugang zum Stuibenfall sucht!
Und dann donnert er uns mit Urgewalt entgegen – der höchste Wasserfall Tirols. Eine kühne Treppenkonstruktion aus Stahl führt hautnah am Fall entlang, der sich 159 m in die Tiefe stürzt. Auf den 728 Stufen legen wir Pausen auf zwei Hängebrücken und fünf Aussichtsplattformen ein. Auf der dritten, der „Ionenplattform“, atmet Dominique den „Stuiben“, der dem Wasserfall seinen Namen verlieh, tief ein: „Es ist wissenschaftlich bewiesen“, sagt er, „dass der Wasserstaub eine positive Wirkung auf Atemwege und Kreislauf hat.“