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Klettergärten im Ötztal

Klettergärten
Routen

Direttissima ins Glück

Hunderte bestens abgesicherte Sportkletterrouten in allen Schwierigkeitsgraden, verteilt auf 19 Klettergärten vom Taleingang bei Haiming bis zum Talschluss in Obergurgl-Hochgurgl, machen das Ötztal zum Eldorado für alle Felssportler. Vorherrschend ist dabei das feste Granitgestein, das Kletter-Cracks an Tirols längstem Seitental besonders schätzen. Anfänger und Familien mit Kindern finden etwa im Klettergarten Oberried perfekte Voraussetzungen, um sich das erste Mal in die Vertikale zu wagen, während ambitionierte Kletterer ihr Glück - und ihre Projekte - in den Gebieten Niederthai und Nösslach finden.

Klettern Längenfeld Elefantenwand Ötztal Landschaft
Ötz Wandern Klettern Piburger See
Klettern Längenfeld Nösslach Ötztal Landschaft

Jahrzehntelange Kletterkompetenz

Das Ötztal kann mit einer jahrzehntelangen Kletterkompetenz aufwarten, die schwer zu toppen ist. Zu verdanken ist dies vor allem dem Längenfelder Reinhard Schiestl († 1995), der bereits in den 1980er Jahren begann, das Ötztal klettertechnisch zu erschließen - und ein dichtes Netz hinterließ, das bis heute auf mehr als 750 Routen angewachsen ist. Schiestl ging auch in die Tiroler Kletterhistorie ein, indem er Anfang der 1980er Jahre im Ötztal die erste Sportkletterroute im 9. Schwierigkeitsgrad (nach UIAA-Skala) eröffnete. Den Kletter-Pionier hat das Tal bis heute nicht vergessen – der „Reinhard Schiestl“-Klettersteig an der Burgsteinwand bei Längenfeld erinnert an die Verdienste des Ötztalers.

Granit & Kalk geben sich im Ötztal die Hand

In Tirol finden sich nur sehr wenige Granitklettergebiete. Das Ötztal bildet dabei eine Ausnahme und kann gleich mit mehreren Gebieten mit bombenfesten Granit aufwarten – wie etwa im Klettergebiet Niederthai oder Nösslach, um nur zwei Klettergärten zu nennen. Wer sich am Granit sprichwörtlich die Zähne ausbeißt, der findet speziell am Taleingang bei Haiming eine willkommene Abwechslung in Form von Kalkstein-Gebieten.

Klettergärten für Familien und Einsteiger

Im Ötztal gibt es mehrere Klettergebiete, die sich vor allem für Familien mit Kindern sowie Einsteiger lohnen. Was all diese Klettergärten gemeinsam haben? Ausreichend Parkmöglichkeiten, einen kurzen, einfachen Zustieg, eine Vielzahl an leichten und bestens abgesicherten Routen, malerische Picknickplätze und eine Naturkulisse, die kleine und große „Kraxler“ gleichermaßen in ihren Bann zieht. Der Klettergarten in Oberried etwa verfügt gar über Sanitäranlagen.

Familienfreundliche Klettergärten im Ötztal:

Welche Qualitätskriterien ein familienfreundlicher Klettergarten erfüllen muss, erfährst du HIER

Eine hilfreiche Servicecheckliste zum Thema „Klettern mit Kindern“, ausgearbeitet in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Alpenverein, dem Bergrettungsdienst Österreich und dem Kuratorium für alpine Sicherheit, findest du HIER

Mehrseillängen-Routen im Ötztal

Eine Seillänge reicht dir nicht? Auch kein Problem, denn das Ötztal verfügt über eine Fülle an atemberaubenden Mehrseillängen-Routen. Diese finden sich – ähnlich wie die Klettergärten – verteilt über das gesamte Tal. Neben der in Haiming gelegenen Geierwand und dem Simmering sowie der Burgsteinwand bei Längenfeld finden Mehrseillängen-Fans vor allem in Nösslach sowie an der Engelswand bei Tumpen spektakuläre und sehr gut abgesicherte Routen. 

„Great Lines“ für echte Kletter-Cracks

Im Jahr 2018 hat eine Fachjury die fünf genialsten Sportkletterrouten in Tirol für fortgeschrittene Kletterer gekürt – die sogenannten „Great Lines“. Die zentralen Auswahlkriterien waren dabei das Natur- bzw. Landschaftserlebnis, Routenverlauf, Felsbeschaffenheit sowie physische und mentale Anforderungen an  den Kletterer. Gleich zwei Routen aus dem Ötztal haben es in den erlauchten Kreis der „Great Lines“ geschafft: Die Route „Le Miracle“ in Niederthai sowie die facettenreiche Kletterei „Weißer Riese“ im Klettergarten Nösslach.

Häufig gestellte Fragen zu Klettergärten im Ötztal

Zur Standardausrüstung gehören Helm, Kletterschuhe, Klettergurt, Seil, Sicherungsgerät, Karabiner, Expressen, Bandschlinge & Karabiner, Chalkbag & Chalk, Rucksack und ein Kletterführer bzw. Topo. Je nach Vorliebe kannst du auch Kletterhandschuhe mitnehmen. In den Rucksack, der größenmäßig deinem sportlichen Vorhaben angepasst ist, kommen ein Erste-Hilfe-Set, Getränke, Proviant, Tape und eine wärmende Jacke. Bei hochalpinen Unternehmungen und je nach Wetterbericht dementsprechend noch mehr Ersatzkleidung, Sonnen- bzw. Regenschutz.

Ein Klettergarten ist eine Kletteranlage an natürlichen Felswänden, die eine bestimmte Anzahl an (Einseil-)Routen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden aufweist (Richtzahlen: 10 Routen oder mehr in ca. 3 – 5 m Abstand). Geeignete Felswände werden mit Bohrhaken, Umlenkern und anderen Sicherungsmitteln so eingerichtet, dass sich Sportkletterer mit geringem Aufwand selbst sichern können. Im Gegensatz zum Klettersteig wird beim Sportklettern eine Route ohne Verwendung von künstlichen Hilfsmitteln bezwungen. Die Fixpunkte und die Gurte, Seile, Karabiner & Co. dienen lediglich der Absturzsicherung.

Klettergärten sind meist in der Nähe des Talbodens oder zu Schutzhütten angelegt und weisen kurze, einfache Zustiege auf. Abgesehen von Steinschlag bestehen meist keine typischen alpinen Gefahren. Die Routen in Klettergärten sind im Vergleich zu Alpinkletterrouten kürzer (ca. 15 bis 100 Meter) und werden in Schwierigkeitsgrade eingestuft. Diese Bewertung sowie die Wegführung der Routen kannst du aus Topos im Internet oder Kletterführern entnehmen. Im Ötztal gibt es 20 Klettergärten, in denen Anfänger, Kids, Fortgeschrittene, aber auch absolute Kletter-Cracks ihre Traumroute finden.

Eng anliegende Kletterschuhe mit speziellen Sohlen bieten dir einen guten Halt. Im Gegensatz zur Kletterhalle, wo weichere Schuhe verwendet werden, bieten sich für das Klettern am Fels steifere Kletterschuhe an. Diese lassen sich sehr präzise setzen, geben dem Fuß guten Halt und versprechen eine bessere Performance auf kleinen Kanten, wie man sie am natürlichen Fels häufig vorfindet.

Für den Zustieg zu einem Klettergarten bieten sich sogenannte Approachschuhe an. Das sind robuste Halbschuhe, die sich auf ganz unterschiedlichem Gelände bewähren. Achte auf ein flexibles Obermaterial, Atmungsaktivität und ein festes Schnürsystem. Beim Alpinklettern in hohen Lagen bieten stiefelartige Schuhe besseren Halt. Im Ötztal findest du vom Taleingang bei Haiming bis zum Talschluss in Gurgl 20 Klettergärten, die du unter die Vibram-Sohlen nehmen kannst.

In Anbetracht der großen Beliebtheit weisen Klettergärten ein geringes Risiko auf, sich lebensbedrohlich oder tödlich zu verletzen – vorausgesetzt, die Sicherheitsausrüstung wird korrekt verwendet. Obwohl du beim Sportklettern stets gesichert bist, kannst du dennoch einige Meter tief ins Seil stürzen und dich durch den Aufprall am Fels schwer verletzen. Weitere Gefahrenquellen sind lose Steine und überraschende Wetterumschwünge. Schließe dich erfahrenen Partnern an, überprüfe deine Ausrüstung regelmäßig, verinnerliche ihre korrekte Anwendung und klettere nur dann, wenn du dich zu 100 Prozent fit fühlst! Tipp: Die 20 Klettergärten im Ötztal bieten dir hunderte bestens abgesicherte Sportkletterrouten in allen Schwierigkeitsgraden.